Informationen zum Zusammenhang zwischen Netzausbau und Energiewende – das war das Angebot der professionellen Moderatoren, die vom Bundesministeium für Wirtschaft und Energie beauftragt waren, diese Informationen in die Öffentlichkeit zu tragen. Und schon im Vorfeld musste jedem Teilnehmer des kommunalen Infoabends in Bad Münder klar sein, das auf die vielfältigen Fragen und Bedenken der Komunalpolitiker und Bürgerinitiativen keine befriedigenden Antworten folgen würden.

Denn eines wurde aus den Beiträgen der Vertreter von Wirtschaftministerium und Netzagentur schnell klar: Eine Abkehr vom Primat der Freileitungsplanung wird auch im neuen Gesetzeswerk nicht stehen. Erdverkabelung wird es nur in Ausnahmefällen geben. Begründung: Bei Bevorzugung der Erdverkabelung muss die Planung komplett bei Null anfangen, weil sich auch die Kabeltrassen ändern könnten bzw. müssten. Und damit gerät der Zeitplan für Atomausstieg und die Erhöhung des Anteils der Erneuerbaren Energien in Gefahr. Damit hätte die Veranstaltung schon nach relativ kurzer Zeit zu Ende sein können, weil gerade die Bevorzugung der Freileitungen allen Kritikern ein Dorn im Auge ist und einhellig die Forderung nach weitestgehender Erdverkabelung erhoben wurde.

Die bestens vorinformierten Besucher der Veranstaltung kamen aus einem Umkreis von ca. 60 km und waren wenig an den allgemein gehaltenen Ausführungen zum Nutzen der Energiewende interessiert – die stellte ohnehin niemand infrage. Das WIE interessierte ausschließlich. Allen Teilnehmern - darunter die SPD-Ratsmitglieder Rolf Wittich und Uwe-Peter Keil – wurde schnell klar, dass nicht mehr das Ringen um die beste und umwelt-vertäglichste Art des Stromtransports von Nord nach Süd im Vordergrund steht sondern nur eine Beschwichtigungskampagne nach dem Motto: „Nur so geht es und alles andere gefährdet die Energiesicherheit.“ Eine deprimierende Veranstaltung, wie ein Teilnehmer treffend anmerkte. Die kritischen Stellungnahmen von Landrat und Bürgermeister im Vorfeld haben sich in vollem Umfang bestätigt.

Am 9. Juni geht es um dich, um uns und um die Zukunft Europas!