Bad Münder (lil). Statt harter verbaler Auseinandersetzung und deutlichem Abgrenzen der Positionen erlebten die Besucher der ersten öffentlichen Gesprächsrunde mit Hartmut Büttner (SPD) und Hans-Ulrich Siegmund (CDU) gestern zwei Wahlkämpfer, die sich nicht beharkten.

Harmonisch und gemütlich wirkte das erste Frühstücksreffen, zu dem die Senioren-Union der CDU ins Kornhus geladen hatte. Mehr als 50 Münderaner, zumeist Vertreter der älteren Generation, waren gekommen.

Büttner und Siegmund stellten sich und ihre Vorhaben für Bad Münder vor. „Das soll aber kein Monolog von einer Stunde werden“, hatte Initiator und Vorsitzender der Senioren-Union, Heinrich Spangenberg, vorweg mit einem Augenzwinkern betont. Neben Worten über ihre Vita fiel bei beiden Kandidaten während bereits während ihrer Einleitungen das Stichwort Zukunftsvertrag. Büttner stellte den sehr eingeschränkten Handlungsraum der Stadt heraus – „Wenn es um Geld geht“, betonte aber die Bedeutung des Ehrenamts, um gemeinsame Ziele zu erreichen. „Der Zukunftsvertrag ist eine Einschränkung, aber auch eine Chance für Bad Münder“, so Siegmund.

Einige Gäste nutzten die Gelegenheit, Büttner und Siegmund Fragen zu stellen. Die Männer und Frauen sprachen, die Themen an, die sie bewegen: Das Spektrum reichte vom Schandfleck Kurhotel über die Rolle Bad Münders im Landkreis Hameln-Pyrmont bis hin zur Hallennutzungsgebühr.

„Was wollen Sie unternehmen, um die Kaufkraft nach Bad Münder zu holen?“, fragte eine Besucherin. Am Beispiel von Altenhagen I verdeutlichte Siegmund, dass das Problem des mangelnden Angebots vor Ort an der Kaufkraft der Bewohner selbst liege. „Wie kriegen wir die Menschen dazu, dass sie alles, was sie zum Leben brauchen, wieder in ihrer Stadt kaufen?“ Auch setzte er darauf, Spezialitätengeschäfte anzusiedeln, die über die Grenzen Bad Münders bekannt werden. Büttner legte ein Augenmerk auf „Gernerationenfreundliches Einkaufen“ – sprich barrierefrei und beratungsintensiv. Der Handelsverband Deutschland (HDE) vergibt ein Zertifikat an erfolgreich geprüfte Einzelhändler. „Das ist eine Steilvorlage für einen Kurort“, so der SPD-Kandidat. Den Denkmalschutz hingegen sehe er als große Bremse für Geschäftsleute.

Auch wurde die Forderung nach einem Anschluss an den Großraumtarif laut – die Preisdifferenz zwischen Springe und Bad Münder für eine Fahrt nach Hannover sei zu groß. Konsens herrschte bei den Anwärtern für das Bürgermeisteramt: ein Thema, das beiden wichtig ist.

Siegmund machte darauf aufmerksam, dass die Bürgermeisterwahl nicht nur die Bewohner der Kernstadt betreffe, sondern genauso die der Ortsteile und Ortschaften. „Den Satz ‚Das macht ihr doch nur in Bad Münder‘ habe ich schon in Nienstedt und Nettelrede gehört“, berichtete der CDU-Kandidat.

Artikel vom 13.01.2012 - 00.30 Uhr aus der NDZ.

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