Bad Münder (st). Wenn es um die Besetzung des Ortsbürgermeisteramtes in der Kernstadt geht, sprechen verschiedene Kommunalpolitiker in den vergangenen Tagen immer wieder vom sogenannten "Wählerwillen" - und der würde nach Meinung der "Wählerwillen-Sager" das Zünglein an der Waage in Richtung Petra Joumaahs von der CDU ausschlagen lassen.

Weil die amtierende Orsbürgermeisterin mit 970 Stimmen deutlich mehr persönliche Kreuze eingesammelt hat, als SPD-Herausforderer Thomas Konior (510). Und weil bei Sitzgleichheit - sowohl CDU als auch SPD haben vier - der proBürger-Vertreter Helmuth Mönkeberg über den neuen Ortsbürgermeister entscheidet als Zünglein an der Waage. Und Mönkeberg ist ein "Wählerwillen-Sager".

Aber was ist nach dieser Wahl denn eigentlich der Wählerwille? Die SPD holte immerhin mit fast 45 Prozent der Stimmen die deutliche Mehrheit (CDU: 39 Prozent) - legte gegenüber 2006 um fast zehn Prozent zu. "Den örtlichen Sozialdemokraten ist es gelungen, in der Kernstadt die mit Abstand stärkste politische Kraft zu werden", verkündet Konior denn auch stolz. Und er schließt daraus: "Der Kerstadt-Wähler hat gezielt und bewusst seine Stimmen der SPD gegeben und damit den Sozialdemokraten sein Vertrauen ausgesprochen." Nur bei der Sitzverteilung hat sich der deutliche Vorteil von fast fünf Prozent nicht bemerbar gemacht. "Die Verkleinerung des Ortsrates von 13 auf 9 Sitze fürht dazu, dass es zu einem verzerrten Verhältnis der Sitzverteilung kommt", sagt Konior, und fügt hinzu: "Wäre der Ortsrat nicht verkleinert worden, so erhielte die SPD sechs Sitze (plus eins zu 2006) und die CDU fünf Sitze gemäß dem Hare-Niemeyer-Verfahren." ProBürger hätten demnach zwei Sitze und würden auch dann über den zukünftigen Ortsbürgermeister entscheiden.

Die SPD will sich laut Konior aber auf keine Machtspielchen einlassen. "Als überzeugte Demokraten werden wir unseren politischen Konkurrenten die Hand zur Zusammenarbeit ausstrecken und unseren Beitrag dazu leisten, dass die örtliche Kommunalpolitik eine verlässliche feste Größe bleibt", sagt der Ortsvereinschef. "Die Frage nach der Besetzung konkreter Ämter wird in sachlichen und konstruktiven Sondierungsgesprächen gestellt und beantwortet werden, wobei der Wählerwille maßgeblich sein wird."

Bericht vom 16.09.2011 aus der NDZ.

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