Bad Münder (jhr). "Wer fordert McAllister?" Mit dieser Frage hatten sich gestern rund 310 SPD-Mitglieder in Bad Münder zu beschäftigen. Die niedersächsische SPD hatte zur Ur-Wahl geladen, weil sich gleich zwei Bewerber für den Sturm auf den Ministerpräsidentensessel 2013 in Position gebracht hatten: Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil und der SPD-Landesvorsitzende Olaf Lies.

In Bad Münder hatte die SPD ihre Mitglieder in gleich drei Wahllokale geladen: In der Kernstadt war eine Urne aufgestellt worden, ebenso in Bakede und Eimbeckhausen.

In der Gaststätte der TuSpo am Stadion hatten die Wahlhelfer gerade alles vorbereitet, als auch schon die ersten Genossen zur Wahl schritten: In Hachmühlen und Brullsen hatten sich Fahrgemeinschaften gebildet, noch vor dem Adventsgottesdienst waren die ersten Stimmen in der Urne. Gegen Mittag attestierte Ortsvereinschef Thomas Konior in Bad Münder den Parteimitgliedern durchaus großes Interesse an der Wahl: "Die Leute haben sich informiert, sie wissen, wen sie wählen wollen", erklärt er. Kaum ein Wähler, der unsicher schien oder zu verstehen gab, dass er die Bewerber nicht kenne. "Es ist eher so, dass sie beide Kandidaten für geeignet halten, aber sich entscheiden müssen. Da ist dann gerade von älteren Wählern oft zu hören, dass sie der Jugend eine Chance geben wollen", sagt Konior. Mit "Jugend" ist dann Olaf Lies , 1967 geboren, gemeint. Mitbewerber Stephan Weil, geboren 1958, ist seit fünf Jahren Oberbürgermeister von Hannover und war zuvor Stadtkämmerer.

148 Mitglieder aus den Bereichen Hachmühlen, Flegessen und Bad Münder waren in der TuSpo-Gaststätte wahlberechtigt, 65 nutzten die Gelegenheit. "Das geht in Ordnung", zeigte sich Konior mit der Beteiligung einverstanden. Bedauerlich fand er, dass Lies seinen Verbleib auf dem Posten des Landesvorsitzenden an einen Wahlsieg geknüpft hatte. "Jetzt haben wir ohne Not eine Personaldebatte. Das bringt Unruhe", sagt Konior, als am Abend das Wahlergebnis für Schaumburg, Holzminden und Hameln-Pyrmont bekannt wurde. Weil holte 76,1 Prozent der Stimmen.

Bericht aus der NDZ vom 28.11.2011.

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